A R T - A G E N C Y H A M M O N D
CELEBRATING OVER 45 YEARS OF SUCCESS
The past 45 years were an extraordinary journey and to have worked with the people we met along the way was the privilege of a lifetime.
Current Exhibition
Vernissage: 28.09.2025
ACH MENSCH!
Karikaturen-Ausstellung im Stadttheater Fürth
Vier renommierte Künstler im Karikaturbereich – Georg Baier, Gerhard Fuchs, Anjo Haase und Anton Hantschel – präsentieren in einer gemeinsamen Ausstellung ihre aktuellen Werke.
Mit feinem Strich, scharfem Witz und einem klaren Blick auf das Zeitgeschehen greifen sie menschliche Schwächen, gesellschaftliche Absurditäten und politische Themen auf – pointiert, nachdenklich, humorvoll.
Eine
Einladung zum Schmunzeln, Staunen und Nachdenken.
Erleben Sie die Vielfalt der gezeichneten Kommentare zur Lage der Menschheit – mitten im Herzen Fürths.
Die Ausstellung kann besichtigt werden in der Zeit zwischen
60 und 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn oder zu einer anderen
Zeit nach Vereinbarung mit
Art-Agency Hammond
Tel.: 0911-77 07 27
E-Mail: aah@art-agency-hammond.de
www.art-agency-hammond.de
Virtual Tour
Artworks
Georg Baier
Artist Profile
Georg Baier
Georg Baier wurde 1953 in Aurachtal geboren. Nach seiner Ausbildung zum Grafiker arbeitet er seit 1986 als freischaffender Künstler.
Er ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler sowie im Kunstverein Erlangen.
1997 wurde ihm der Kunstpreis des Kunstvereins Höchstadt verliehen.
Georg Baier lebt und arbeitet in Aurachtal.
Price List
Georg Baier
Nr. |
Titel |
Technik |
Maße |
Preise |
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Foyer |
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114 Bis |
Titel sind jeweils die Texte auf den Bildern |
Acryl, Mischtechnik und Collage auf Papier und Karton |
29,7 x 21 |
200 |
142 |
„ |
„ |
40 x 30 |
270 |
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2 Rang Links |
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143 Bis 145 |
Titel sind jeweils die Texte auf den Bildern |
„ |
103 x 43 |
650 |
146 |
„ |
Acryl, Mischtechnik und Collage auf Leinwand |
100 x 40 |
800 |
147 |
„ |
Acryl, Mischtechnik und Collage auf Papier und Karton |
103 x 43 |
650 |
148 |
„ |
„ |
100 x 70 |
1000 |
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Irrtum vorbehalten. Alle Preise inklusive Rahmen.
Artworks
Gerhard Fuchs
Artist Profile
Gerhard Fuchs
Gerhard Fuchs wurde 1952 in
Fürth geboren.
Als Autodidakt widmet er sich mit Leidenschaft der zeichnerischen Darstellung des Alltags. Seit 2023 ist er freiberuflich als Zeichner tätig.
Ausstellungen (Auswahl)
-
2023: Fränggisch gsodderd – Karikaturistische Alltagsperspektiven, Galerie Calarts, Fürth
-
2024: Fränggisch gwaaft – Mit dem Karikaturisten Gerhard Fuchs, Galerie Calarts, Fürth
-
2024: Allmächd – Fränkischer Humor!
(Karikaturen zum Schmunzeln gegen Runzeln), kultur.lokal.fürth
Price List
Gerhard Fuchs
Nr. |
Titel |
Technik |
Maße |
Preise |
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Foyer |
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51 Bis 82 |
Gbrächich Text siehe Sprechblase
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Sie wurden mit speziellen Tintestiften von Staedtler und Künstler-Tuschestiften von Faber Castell gezeichnet.
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210 x 297 |
100 |
83 |
Sbroachlos1 |
„ |
„ |
„ |
84 |
Sbroachlos2 |
„ |
„ |
„ |
85 |
Sbroachlos3 |
„ |
„ |
„ |
86 |
Sbroachlos4 |
„ |
„ |
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87 |
Sbroachlos5 |
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„ |
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88 |
Sbroachlos6 |
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Irrtum vorbehalten. Alle Preise inklusive Rahmen.
Artworks
Anjo Haase
Artist Profile
Anjo Haase
Anjo Haase wurde 1971 in
Hannover geboren.
Er lebt und arbeitet in der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen.
Seit 2013 erscheint sein Comicstrip „Frau Kermle und der kleine Kapitalismus“ regelmäßig in der Wochenzeitung Jungle World.
Im Mittelpunkt steht Frau Kermle, die oft zitierte schwäbische Hausfrau. Gemeinsam mit
ihrem gezähmten kleinen Kapitalismus lebt sie im fiktiven Dorf Dingenskirchen.
Im Laufe der Zeit ist das Figurenensemble gewachsen – unter anderem mit den Superhelden Herr Müller und seinem Nachbarn Egon.
Hoffentlich retten sie für uns noch rechtzeitig die Welt.
Price List
Anjo Haase
Nr. |
Titel |
Technik |
HxB in cm |
Preise |
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Foyer |
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Handsigniert |
jeweils |
jeweils |
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149 |
Weltflucht / SeelenLeasing (2025/2025) |
Digitaldruck |
29,7x41 |
65,- |
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150 |
RenteUndSteinzeit / RadrennTeamStaaten (2025/2025) |
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151 |
BeimOptiker / ZweiJahreSWBrille (2022/2024) |
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152 |
WohlstandUndFreiheitVerteidigen / EntwicklungDesDaumens (2023/2023) |
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153 |
HerMuellerSicherheitskonferenz / HerrMuellerZeitumstellung2023 (2024/2023) |
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154 |
HomoSapiensUndCo / Evolution_2 (2025/2020) |
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155 |
48WochenstundenFortschritt / HerrMueller-Fortschritt (2025/2024) |
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156 |
HerrMueller-Selbstoptimierung / HerrMuellerFortschritt (2024/2023) |
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157 |
BahnStaatsunternehmen / QuantencomputerNutzen (2025/2024) |
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158 |
HerrMuellerFliegtZumBuergergeld / HerrMuellerErklimmtDenKlimagipfel (2022/2022) |
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159 |
HerrMueller_VereinheitlichungDerVielfalt / WeltDurchWillenGestalten (2024/2023) |
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160 |
MenschheitErwachsen / Fussballgott_EM (2024/2024) |
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161 |
MenschenZuSchlau / MenschenZuSchlau_2 (2022/2022)
Irrtum vorbehalten. Alle Preise inklusive Rahmen. |
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Artworks
Anton Hantschel
Artist Profile
Anton Hantschel
Anton Hantschel (*1964) ist freischaffender Künstler.
Seit 1990 sind seine Arbeiten – Zeichnungen, Malereien und Video-Produktionen – in zahlreichen Ausstellungen in der Metropolregion Nürnberg sowie online zu sehen.
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet er als Illustrator und Grafikdesigner.
Als freier Dozent, unter anderem an der Jugendkunstschule Fürth, gibt er Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Comic,
Trickfilm, Zeichnung und Drucktechnik.
Price List
Anton Hantschel
Nr. |
Titel |
Maße |
Technik |
Preise in € |
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90 |
Lehman Bro´s |
21 x 21 |
Digitaldruck |
95 |
91 |
Smart Boy 1 |
29,7 x 21 |
Tusche |
80 |
92 |
Mr. Yes & Mr. No |
25 x 18,5 |
Tuschezeichnung |
110 |
93 |
Smart Boy 2 |
29,7 x 21 |
Tusche |
80 |
94 |
Davor/Dahinter |
45 x 12 |
Mischtechnik |
180 |
95 |
Mr. Undecided |
50 x 20 |
Mischtechnik |
210 |
96 |
Whag the Love |
23 x 14 |
Buntstift / Tusche |
95 |
97 |
Herr Netto |
29,7 x 21 |
Buntstift / Tusche |
110 |
98 |
Mann der Tat |
29,7 x 21 |
Bleistift / Buntstift |
110 |
99 |
Miss No in Red |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
100 |
Herr Nein in Rosa |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
101 |
Mr. Yes on Blue |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
102 |
Herr Ja in Blau |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
103 |
Mr. Perhaps in Light Green |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
104 |
Mr. Maybe in Pale Orange |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
105 |
Monsieur Mais Oui |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
106 |
Zusammen Halt |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
107 |
Mr. Yes Or:No |
40 x 40 |
Buntstift |
250 |
108 |
Mrs Passion |
29,7 x 21 |
Digitaldruck |
95 |
109 |
Echsenmann |
29,7 x 21 |
Digitaldruck |
95 |
110 |
Mr. Lost |
42 x 30 |
Bleistift / Buntstift |
220 |
111 |
Zwei Spezialisten |
47 x 29 |
Bleistift / Buntstift |
250 |
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2 Rang Rechts |
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112 |
Ohne Titel |
29 x 41 |
Tusche |
200 |
113 |
Sturschädel |
ca. 90 x 60 |
Zeichnung auf Kork |
950 |
Irrtum vorbehalten. Alle Preise inklusive Rahmen.
Invitation
Vernissage Rede by Anna Schwarm
Vernissage „Ach Mensch“ - im Fürther Stadttheater am 28.09.2025
"ACH!" "ACH Mensch!" möchte man dieser Tage ausrufen, sobald man die Tageszeitung aufschlägt, sich durch den eigenen Internetbrowser scrollt, durch die sogenannten sozialen Netzwerke klickt oder den bewegten Bildern in Nachrichtensendungen folgt. "Ach Mensch! Was hast Du Dir dabei gedacht? Denkst Du überhaupt? Was genau, machst Du denn da?" So ein "ACH!" aus tiefstem Herzen unterstreicht eben die emotionale Last, wenn man eigentlich lieber nicht noch genauer Hinsehen möchte oder schlicht die Resignation vor etwas scheinbar Unausweichlichen. Es ist dieses vielsagende "Ach", das in keinem klassischen Drama fehlen darf. Nicht in Antigone und nicht in Hamlet. "Nehmt alles nur in allem: Ach!" etwa ist ein Zitat aus Shakespeares Hamlet. Ein Ausruf der zum Ausdruck bringen soll, dass die gesamte Existenz - der Mensch an sich und die Welt als großes Ganzes - schlicht voller Widersprüche steckt, die man wohl oder übel ertragen muss. Aber wie? Wie soll man das bloß aushalten? Nun, die ein oder andere Antwort finden Sie ganz bestimmt hier und heute an den Wänden im Foyer und den Rängen des Fürther Stadttheaters... Und damit "Guten Morgen" und "schön", dass sie sich entschieden haben, diesen Vormittag zu nutzen, um im Rahmen der Vernissage "Ach Mensch!" mit Karikaturen von Georg Baier, Gerhard Fuchs, Anjo Haase und Anton Hantschel dem Allzumenschlichen im Zeitgeist doch ein wenig tiefer auf den Grund zu gehen; mit Augenzwinkern versteht sich. Vier ganz unterschiedliche Künstler, die mit individueller Handschrift, einem klugen Gespür für situativen Humor und klaren Botschaften dem resignierten "ACH" ein wenig entlarvenden Sinn entgegensetzen. Und damit passen die Vier natürlich ganz hervorragend ins Jahresmotto des Fürther Stadttheaters "Zusammen.Halt". Denn ihr künstlerisches Schaffen trägt genau dazu im besten Sinne bei: gezeichnete Momentaufnahmen und sprechende Bilder, die einerseits zum Innehalten anregen, bei denen man sich vielleicht ertappt fühlt oder auch verstanden und die sich zugleich als Brückenbauer anbieten im alltäglichen Wahnsinn: sei es eine erleichternde Überspitzung der Wirklichkeit, sei es ein verbindendendes
Lachen als Bewältigungsstrategie. Denn wo man gemeinsam schmunzelt, staunt, erkennt und auch mal herzhaft lacht, da ist noch Hoffnung. Georg Baier wirft gern einen entlarvenden Blick auf die dann mitunter monströs erscheinende Gegenwart. "Der Mensch hat noch nie gänzlich friedlich zusammengelebt", sagt er, "aber das aktuelle Weltgeschehen geht wirklich an keinem spurlos vorbei." In seinem Fokus: Autoritäten und Konformisten im Spannungsgefüge mit dem Indivuduum. Seine Arbeiten entwickelt er tagebuchartig, aus dem alltäglichen Erleben. Baier folgt seiner persönlichen Stimmung und spiegelt dabei sein Alltags-Erleben in surrealen Zeitgenossen. Abbilder einer verzerrten Gesellschaft. Die für sich wirken, nicht zuletzt aber auch in der Anordnung - wie hier in der Ausstellung - sinnerweiternd miteinander korrespondieren. Was ihn gerade umtreibt, ist Programm: ein aufgeschnapptes Zitat aus der Tagespolitik, ein absurder Werbeslogan, eine zu laute Schlagzeile. Aus der sprechenden Zeile entwickelt sich das Bild. Überspitzung und Verzerrung sind dabei das Werkzeug der Wahl. Mitunter wird der eigentliche Ausgangspunkt im künstlerischen Prozess wieder gestrichen oder gänzlich unkenntlich gemacht. Die Darstellung ergreift von der Zeile besitz. So entsteht mitunter sogar etwas völlig Neues. Und dem dabei vermittelten Gefühl kann sich der Betrachter kaum entziehen. Neben den Bildern im Eingangsbereich des Foyers finden sich weitere, großformatige Arbeiten von Baier rechter Hand im Obergeschoss auf dem zweiten Rang. Dieser Raum ist beinahe dystopisch inszeniert. Baier wirft Schlaglichter auf Fragen nach Sinn, Selbst und der Reflexion der bloßen Existenz. Die Läuterung wird nachgereicht, verspricht der Künstler. Zwischenmenschliche Beziehungen inspirieren Gerhard Fuchs. Der zugleich früh und spät berufene Zeichner widmet sich seit Eintritt in den Ruhestand nun vollends seiner Leidenschaft der karikierenden Darstellung in Bild und Wort. Und: er tut das überwiegend muttersprachlich, also fränkisch. So entstanden in den vergangenen acht Jahren rund 700 Karikaturen mit Tinte- und Tuschestiften. Sein Markenzeichen sind dabei allzumenschliche Darstellung in rot und schwarz gehalten, die zum Schmunzeln anregen. Es sind Beziehungen zwischen Mann und Frau, Politik und Mensch, Nämberch und Färd oder auch aus tierischer Perspektive. Dabei darf auch das einfach Launige nicht zu kurz kommen: als Bellkadoffln oder im Wunsch der Magenverkleinerung doch lieber die Hirnvergrößerung entgegenzusetzen. Vor allem in den neueren Arbeiten steht oftmals die Tagespolitik im Mittelpunkt. Die Serie "Fränggisch schbrachlous" mitunter in schwarzweiß oder mehrfarbig lässt den
Kommentar beiseite. "Es sind die Themen, die mich persönlich sprachlos machen und ratlos zurück lassen", sagt Fuchs... Der Rechtsruck in der Gesellschaft, die Kriegstreiberei, das laute Schweigen der Massen (Mitläufertum). Die Zeichnungen sind tiefgründiger und wollen explizit zum selber Denken anregen. Auch Anton Hantschel kommt vorwiegend ohne Worte aus. Seine Protagonisten - Stereo-Typen und phantastische Wesen - in Mischtechnik, Tusche, mit Bunt- oder Bleistift sprechen für sich selbst. Mitunter schleicht sich vielleicht eine sprechende Zeile - etwa auf einem Shirt - in seine Cartoons und dann sicher nicht ohne Grund. Interpretation ausdrücklich erwünscht. Derart entspinnt der studierte Grafiker Geschichten aus der menschlichen Existenz in allen möglichen Facetten, mal tragisch mal heiter. Die mitunter surrealen Darstellung lassen tief aufs Menschsein blicken. Hantschels Bilder bewegen sich am Puls der Zeit, situative Momentaufnahmen mitten aus dem Leben gezeichnet. An der Oberfläche strahlen die Bilder zunächst eine gewisse Leichtigkeit aus, doch schon der zweite Blick birgt Irritationen, die den Betrachter in die tiefere Auseinandersetzung zwingen. Da schwitzen die Krawatte tragenden "Lehmann Bros" ertappt in ihrer Blase während der Nettoman nochmal herzhaft in die billige Chipstüte greift. Trifft das "Ja" auf "Dr No" und das 'Maybe" auf einen fest entschlossenen Gesichtsausdruck. Blickt der ZusammenHALT in sehr verschiedene Richtungen. Und der "Sturschädel" im 2. Rang trotz dem Betrachter von einer weichen Korkwand entgegen. Hantschels Charakterstudien berichten von der Zerrissenheit des Individuums, legen das Menschliche bloß, mitunter verwoben mit phantastischen Elementen. So arbeitet er heraus, was unter der Oberfläche liegt oder arbeitet es gar tiefer in das Bild hinein wie in der Arbeit "Davor und Dahinter" Durchaus wortreich hingegen sind die Comics von Anjo Haase. Aufklärung in farbreduziertem schwarzweiß ist sein innerer Antrieb. Mit seinen wöchentlich erscheinenden Comic-Strips rund um die schwäbische Hausfrau Frau Kermle sowie die Weltenretter Herr Müller und dessen Nachbarn Egon erklärt er die Welt nicht nur anderen, sondern zuvorderst sich selbst. Aus einer Frage, die ihn umtreibt, destilliert er in mehreren Panels solange die Quintessenz des Themas bis es zu einer launigen Pointe reift. Mal legt er den Finger in die Wunde, mal demaskiert er alltägliche Absurditäten und will damit für mehr Offenheit und Aufgeschlossenheit nicht zuletzt bei sperrigen, politischen Themen, wie etwa Generationenvertrag, Nachhaltigkeit, Aufrüstung, Rechtsruck oder Künstlicher Intelligenz sorgen. Aber auch Bahnfahren und Marsmission geraten derart in seinen Fokus. Insgesamt hinterfragt er besonders gern den vom Mensch so betitelten Fortschritt, auch Evolution genannt. Da bleibt einem trotz aller Ironie schon mal das Lachen im Halse stecken und man fühlt sich ertappt. Schließlich werden die Abstände von einer
Jahrhundertflut zur nächsten ja nicht grundlos immer kürzer. Seiner aufklärerischen Mission widmet sich der künstlerische Allrounder Haase übrigens nicht nur beim Zeichnen. Mitunter befreit er seine Protagonisten aus den Bildfeldern in Form von Hörspiel oder Animationsfilm. Aktuell kann man zum Beispiel sein Puppentheaterkabarett mit dem Titel "Die Prognosen der Wirtschaftsweisen und anderer Unsinn" im Keltscher Klup in der Lessingstrasse sehen. Nächster Termin ist der 18. OKTOBER. Natürlich kann ich Ihnen mit meinen Worten höchstens einen kleinen Einblick in das Schaffen und Wirken unserer Künstler vermitteln. Aber genau deswegen sind wir ja heute hier. Damit sie sich selbst ein ausführliches Bild machen können von der Vielfalt dieser facettenreichen Künstler. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun eine spannende Entdeckungsreise, immer den Wänden entlang. Und bedanke mich - ganz herzlich - für Ihre Aufmerksamkeit.